Die Alkohol-MPU mit dem kontrollierten Trinken angehen?
MPU Vorbereitung Agnes Böing gibt Auskunft, wie es geht.
Das kontrollierte Trinken wurde von Prof. Dr. Körkel entwickelt und gemeinsam mit der GK Quest Akademie als schrittweises Programm ausgearbeitet. Darin geht es darum, mehr über den Alkohol an sich zu erfahren (Informationsphase) und den eigenen Konsum Schritt für Schritt zu reduzieren (Reduktionsphase).
Beim kontrollierte Trinken geht es zunächst darum, eine persönliche Bilanz zu ziehen. Ein so genanntes Trinktagebuch soll dazu dienen, selbst sich selbst Fragen zu beantworten.
Darum geht es im Detail: Wie viel trinke ich genau? Welche Sorten von Alkohol konsumiere ich? Wann trinke ich (Uhrzeit, Tageszeit)? Mit wem trinke ich (Freunde, Bekanntschaften)? Warum und aus welchem Anlass trinke ich? Gibt es wiederkehrende Muster in meinem Alkohol-Trinkverhalten?
Eine persönliche Rückschau mit dem Trinktagebuch, führt viele Teilnehmer des kontrollierten Trinkens zu neuen Einsichten. Auf diese Weise wird deutlich, auf welches Glas "zu viel" möglicherweise gut verzichtet werden kann. Das Ziel ist, dass der Alkoholkonsum wieder in normale Bahnen kommt. Ein "Nein" hilft, das Trinken von Alkohol wieder zu einer maßvollen Gewohnheit werden zu lassen.
Warum kontrolliertes Trinken? Viele Hilfsangebote im Suchthilfebereich (z.B. Suchtkliniken) sind auf Abstinenz (also: nie Alkhol trinken) als einzig mögliches Behandlungsziel ausgerichtet. Die schreckt aber all jene Menschen ab, die auf den Genuss von Alkohol (noch) nicht komplett verzichten möchten. Diese Menschen sehen sich selbst auch nicht als "Alkoholiker".
Die Konsequenzen der kompletten Abstinenz für den persönlichen Alltag erscheinen zu stark, zu weitreichend und deshalb unverhältnismäßig.
Es kann aber auch sein, dass die komplette Abstinenz vom Betroffenen als ein unerreichbares Ziel angesehen wird. Das kontrolliertes Trinken ist deshalb ein Baustein, um diesen Menschen ein Angebot zur Hilfe machen zu können.
Im Sinne der Begrenzung eines Schadens (Gesundheit, Beziehungsfähigkeit, Arbeitsfähigkeit) ist die Reduzierung des Alkoholkonsums ein wichtiger Schritt.
Das kontrolliertes Trinken umfasst in ca. zehn Schriten u.a. Informationen über den Alkohol, die Führung des persönlichen Trinktagebuchs, eine Zeit der Selbstbeobachtung, das Festlegen von eigenen Zielen, den Umgang mit individuellen Problemen und Belastungen (so genannte "Risikosituationen" erkennen), eine neue Freizeitgestaltung ohne Alkohol und eine langfristige Zielabsicherung durch geeignete Unterstützungsmaßnahmen.
Die MPU Vorbereitung Agnes Böing berät Sie persönlich.